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Beziehungsangst und wie Du sie überwinden kannst

Beziehungsangst

Beziehungsangst steht dem persönlichen Glück vieler Menschen im Weg

Beziehungen können an den unterschiedlichsten Dingen scheitern: Untreue, unvereinbare Vorstellungen von der Zukunft oder unerträgliche Angewohnheiten gehören dabei zu den häufigsten Gründen. Doch manchmal scheitert eine Beziehung auch daran, dass einer der Beteiligten sich aus Angst vor einer zu engen Bindung erst gar nicht richtig auf die Beziehung einlässt.

Für diese Beziehungsangst gibt es mehrere mögliche Gründe, die in der Regel nicht ursächlich mit dem Partner zu tun haben, sich aber unweigerlich auch auf den Partner auswirken. Hat einer der beiden Angst vor einer zu engen Bindung ist diese selbst dann zum Scheitern verurteilt, wenn es keinen konkreten Grund dafür zu geben scheint.

Zeichen für Beziehungsangst

Beziehungsangst bedeutet nicht zwangsläufig, Beziehungen gänzlich aus dem Weg zu gehen. Beziehungsangst bedeutet, dass ein Mensch sich auf die Beziehung nicht wirklich einlassen kann und – bewusst oder unbewusst – beginnt, sie zu sabotieren wenn er oder sie fürchtet, zu sehr an den Partner gebunden zu werden. Aber auch die Angst vor dem Verlust des Partners kann einen Menschen dazu veranlassen, diesem Verlust vorzugreifen und die Angst zu beenden, indem das Gefürchtete eigenhändig herbeigeführt wird.

Eine Art das Ende einer Beziehung herbeizuführen ist, sich auf schlechte Eigenschaften des Partners zu konzentrieren und diese völlig übertrieben wahrzunehmen und darzustellen. Ein Fehlverhalten des Anderen wird offen provoziert: auf diese Weise wird die Schuld am Scheitern der Beziehung dem Partner zugeschrieben. Häufig ist sich keiner der Beteiligten dieses Prozesses überhaupt bewusst.

Ein anderes Vorgehen ist offene Ablehnung des Partners indem der unter Beziehungsangst leidende klarmacht, dass er sich belästigt und bedrängt fühlt, oder aber vernachlässigt und ungeliebt. Der Partner hat den Eindruck, ihm oder ihr nichts recht machen zu können, ohne zu ahnen, dass dies tatsächlich der Fall ist.

Oft suchen sich Menschen, die unter Beziehungsangst leiden, von vorn herein einen Partner, der nicht zu ihnen passt und mit dem eine Beziehung auf lange Sicht nicht funktionieren kann. Auf diese Weise wird die Gefahr einer zu engen Bindung eingeschränkt, da schnell ein Grund für eine Trennung gefunden ist und die Angst vor einer gemeinsamen Zukunft gar nicht erst aufkommt.

Beziehungsangst kann auch versteckt sein

Ich verliebe mich immer in die Falschen!“ oder „Er wird seine Frau niemals verlassen!“ sind typische Sätze für Menschen, die unter versteckter Beziehungsangst leiden. Wenn Sie immer wieder die Erfahrung machen, dass Sie sich in Partner verlieben, die Sie nicht haben können, sollten Sie sich fragen, warum Sie das tun. Vielleicht wollen Sie so die „Gefahr“ vermeiden, sich auf eine wirklich tiefgehende Beziehung einzulassen und wählen daher lieber eine unglückliche Schwärmerei als das kleinere Übel. Vielleicht sind Sie sich auch Ihrer Angst vor Nähe gar nicht bewusst und verhalten sich zu Beginn einer Beziehung immer so widersprüchlich und bisweilen aggressiv, dass Ihr neuer Partner sich enttäuscht von Ihnen abwendet, bevor es ernst wird. Dann sollten Sie sich klar machen, dass Sie mit diesem Verhalten den Menschen, in den Sie sich verliebt haben, sehr verletzen und vielleicht bei ihm der Auslöser dafür sein könnten, selbst keine Bindungen mehr einzugehen. Besser ist dann ein offenes Eingeständnis Ihrer Angst, denn der Versuch, den anderen zu verletzen, bevor er es tut, ist immer ein falscher Ansatz.

Beziehungsangst äußert sich jedoch nicht nur in Liebesbeziehungen, sondern auch in Freundschaften. Menschen mit Beziehungsangst haben oft eher wenige Freunde und tun sich schwer neue Leute kennenzulernen. Auch hier haben sie Angst vor Zurückweisung und vermeiden es daher, sich dem Menschen zu nähern, anstatt gegebenenfalls enttäuscht zu werden.

Ursachen für Beziehungsangst und ihre Auswirkungen

Viele Psychologen suchen die Ursachen für Beziehungsangst in der Kindheit. Eltern, die ihr Kind zu stark an sich binden, können genauso schädlich für dessen künftige Beziehungen mit anderen Menschen sein wie Eltern, die ihr Kind zu stark überwachen oder ihm nicht genug Zuneigung zukommen lassen. Dass Menschen, die als Kind emotional oder körperlich misshandelt wurden, ein Leben lang an den Folgen leiden können, liegt ebenso auf der Hand.

Die Schuld ist allerdings nicht in jedem Fall bei der Familie zu suchen. Auch eifersüchtige oder gefühlskalte Ex-Partner können sich negativ auf künftige Beziehungen auswirken. Und manchmal ist die Ursache schlicht nicht an etwas Bestimmten festzumachen.

Ebenso, wie es unterschiedliche Gründe für Beziehungsangst gibt, kann sie sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Menschen, die als Kinder von ihren Eltern misshandelt wurden etwa neigen dazu, sich Partner zu suchen, die sie ebenfalls misshandeln, da sie gewissermaßen auf die Misshandlung konditioniert sind. Andere Arten von Beziehungen sind ihnen oft fremd und sorgen für Unsicherheit und Angst, da sie nicht wissen, wie sie sich in einer liebevollen Beziehung zu verhalten haben.

Wer als Kind sehr isoliert aufwuchs weiß oft nicht, wie er mit andern Menschen umgehen soll und ist von einer engen Beziehung überfordert. Wer niemals persönliche Freiräume genießen konnte kann glauben, eine Beziehung bedeute, sich selbst aufzugeben und in ständiger Abhängigkeit und Überwachung zu stehen und wehrt sich instinktiv dagegen. Häufig werden in solchen Fällen Charakterzüge auf den Partner projiziert, die überhaupt nicht existieren, da die Dinge so wie sie sind nicht in das während der Kindheit entstandene Weltbild passen.

So oder so, was bleibt ist die Angst, in einer Beziehung „gefangen“ zu sein, sei es durch den Partner oder durch das Beschneiden der eigenen Möglichkeiten, das mit einer festen Beziehung einhergeht.

Wie Beziehungsangst überwunden werden kann

Die Angst vor einer Beziehung ist nicht nur für den Betroffenen selbst schädlich und schmerzhaft, sondern auch für seinen Partner, der häufig von dieser Art des Selbstschutzes verletzt wird. Leider gibt es kein Allheilmittel, um diese Angst zu besiegen, und keine Methode, die für alle Menschen gleichermaßen wirksam ist.

In einigen Fällen ist eine psychologische Beratung hilfreich, um mit Beziehungen fertig zu werden und die Liebe eines Anderen annehmen zu können. In anderen Fällen hilft Literatur zur Selbsthilfe oder die Unterstützung durch einen verständnisvollen Partner. In allen Fällen braucht es aber eines: Zeit. Beziehungsangst ist ein tiefgehendes Problem mit komplexen Ursachen, das sich nicht über Nacht aus der Welt schaffen lässt. Siehe hierzu auch unseren Artikel "Über den liebevollen Umgang mit Bindungsangst")

Mit diesen 5 Schritten überwindest Du Deine Beziehungsangst

1. Erkenne, dass Du Beziehungsangst hast

Der erste, unumgängliche Schritt besteht darin, zu erkennen, dass dieses Problem überhaupt besteht. Erst wenn dies akzeptiert wurde gibt es eine Chance, die Beziehungsangst zu überwinden. Hilfsweise kannst Du auch für Dich die Hypothese „Ich habe Beziehungsangst!“ aufstellen und die nachfolgenden Schritte unter der Annahme des Zutreffens dieser Hypothese durchlaufen.

2. Reflektiere deine Beziehungsangst

Zuallererst solltest du Dir überlegen, welches Deine Ängste in Beziehungen sind. Der erste Schritt zur Besserung ist bekanntlich die Erkenntnis. Damit Du Deine Beziehungsangst überwinden kannst, musst Du Dir also etwas Zeit nehmen und Dich mit Deinen Ängsten auseinandersetzen. Hilfreich ist, wenn Du Dir eine Liste machst. Wovor hast Du besonders Angst in einer Beziehung? Einige Beispiele sind:

  • Angst vor Nähe
  • Angst vor Enttäuschung
  • Angst vor Ablehnung
  • Angst vor dem Verlust Deiner Freiheiten
  • Angst davor nicht zu genügen

Du kannst Dich von den oben genannten Symptomen inspirieren lassen. Was trifft auf Dich zu? Hast Du in der Vergangenheit bereits schlechte Erfahrungen mit Deinen Beziehungen gemacht? Wurdest Du beispielsweise in der Vergangenheit vermehrt betrogen? Welche Angst steckt hinter Deiner Gleichgültigkeit? Welches Beziehungsbild haben Dir Deine Eltern vermittelt? All diese Fragen solltest Du klären, bevor Du mit dem nächsten Schritt fortfährst.

Unser Tipp: Melde Dich kostenlos bei einer Online-Partnervermittlung an. Zu Beginn musst Du dort sowieso einen Persönlichkeitstest absolvieren. Wenn Du dann in Deinem kostenlosen Mitgliederprofil bist, kannst Du meist kostenlos die Kurzfassung der Ergebnisse Deiner Partnerschafts-Persönlichkeitsanalyse online einsehen (beispielsweise bei LemonSwan). Das kann Dir auch einige wertvolle Hinweise liefern, welche Themen Dich beschäftigen.

3. Stelle Dich Deinen Ängsten

Nachdem Du Dich nun schon ein wenig mit deinen Ängsten beschäftigt hast, solltest Du Dich ihnen auch stellen. Dabei können Achtsamkeitsübungen helfen. Versuche deine Ängste objektiv zu betrachten. Sind diese begründet? Oder rührt alles aus einer schlimmen (Kindheits-) Erfahrung her? Ist dies der Fall, mache Dir bewusst, dass Du ein selbstständiger, erwachsener Mensch bist, der für sich selbst Verantwortung trägt und nun unabhängig von der elterlichen Beziehung lebt.

Des Weiteren solltest Du Konflikten nicht aus dem Weg gehen, sondern versuchen eine Lösung zu finden. Versuche nicht alles ins Extreme zu ziehen. In Beziehungen ist es durchaus möglich, Kompromisse einzugehen. Du musst nicht alle Erwartungen deines Partners erfüllen. Wichtig ist nur, dass Du offen mit Deinem Partner darüber sprichst.

Deine Ängste können auch auf ein geringes Selbstwertgefühl zurückgeführt werden. Indem Du in einer Beziehung auf Distanz gehst, versuchst Du Dich vor Ablehnung und damit auch Dein Selbstwertgefühl zu schützen. Versuche Dein Selbstwertgefühl zu stärken. So werden sich auch Deine Ängste vermindern.

4. Beziehe Deinen Partner ein

Wenn Du bereits in einer Beziehung bist, solltest Du mit Deinem Partner offen über Deine Ängste sprechen. Nur dann wird er Dein Verhalten verstehen können. Macht euch bewusst, was ihr von dem anderen erwartet und geht gegebenenfalls Kompromisse ein. Wichtig ist, dass Du Dich nicht wieder in Dein Schneckenhaus zurückziehst und dicht machst. Denn sonst wird Dein Partner Dir nicht helfen können. Wenn Du Dich ihm öffnest, werdet ihr beide davon profitieren. Bestimmt hat Dein Partner gar nicht so hohe Ansprüche an Dich, wie Du Dir das denkst.

5. Mache Dir bewusst, dass Du nicht beziehungsunfähig bist

Auch wenn Du Beziehungsangst hast, heißt das nicht automatisch, dass Du beziehungsunfähig bist. Menschen mit Beziehungsangst möchten meist eine Beziehung eingehen, nur stehen ihnen oft ihre Ängste im Weg. An diesen Ängsten kannst Du jedoch arbeiten. Menschen, die beziehungsunfähig sind, sind meist sehr egoistisch und möchten keine Kompromisse eingehen. In diesem Zuge wollen sie erst gar keine Beziehung mit einer anderen Person haben. Obwohl Menschen mit Beziehungsangst doch auch des Öfteren durch ihre Ängste sehr egozentrisch ausgerichtet sind, passiert dies meist aus Selbstschutz und kann dadurch mit ein wenig Übung abgelegt werden.

                     

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