15 Vorurteile gegenüber Online-Dating: was ist dran?
Immer wieder hört man, wenn das Thema online Dating aufkommt, Vorurteile gegenüber Online-Dating und dass das ganze sowieso nichts tauge, dort nur Betrüger unterwegs seien oder dass die Singlebörsen einen ohnehin nur „abzocken“ wollen. Viele glauben diesen Klischees und probieren es daher noch nicht einmal aus. Daher präsentieren wir hier unsere Sichtweise der Dinge.
15 unhaltbare Vorurteile gegenüber Online-Dating
1. Vorurteil: Online Dating ist nur für Restposten
Das hört man sehr oft. Allerdings ist das Gegenteil der Fall. Im Internet findet man nämlich durchaus attraktive Männer und Frauen, die Du in einer Bar vielleicht nicht ansprechen würdest, weil Du Angst davor hast, einen Korb zu bekommen (siehe hierzu auch unseren Artikel: in 6 einfachen Schritten zu mehr Selbstbewusstsein). Online Dating wird vielmehr als zusätzliche Möglichkeit gesehen, den Traumpartner zu finden.
2. Vorurteil: Mit online Dating machst Du Dich zur Ware
Einen Partner im Internet zu suchen ist wie online Shopping und ist daher moralisch nicht vertretbar? So ein Quatsch. Immer mehr unseres Lebens verlagert sich ins Internet: wir bestellen Kleidung und Lebensmittel im Internet und online Banking hilft uns, unsere Finanzen im Blick zu haben. Warum also nicht im Internet Ausschau nach dem Traumpartner halten? Online Dating gehört mittlerweile zu unserem Alltag. Es etabliert sich immer mehr zum Standard und hat bereits den klassischen Weg der Partnersuche überholt (siehe hierzu eine aktuelle Studie)
3. Vorurteil: Interessante Menschen haben das nicht nötig
Stellt sich die Frage: wann ist ein Mensch interessant? Menschen sind doch dann interessant, wenn sie etwas zu erzählen haben, viel erleben, einen spannenden Job oder ein spannendes Hobby haben. Im Prinzip also Menschen, die viel Arbeiten, in der Lage sind Zeit mit sich selbst zu verbringen und wissen, wie sie sich ihre Freizeit so schön wie möglich gestalten. Einher geht damit allerdings auch, dass genau diese Menschen eben nicht Zeit und Lust haben, jeden Abend auszugehen, um jemanden kennenzulernen. Und dennoch wollen auch diese Menschen jemanden kennenlernen. Und dabei hilft ihnen das Internet.
4. Vorurteil: Alles Lügner
Beim online Dating scheint die Hürde, von der Wahrheit abzuweichen, wesentlich geringer zu sein als im echten Leben. Aber mal Hand auf’s Herz: beim online Dating gibt es genauso viele oder wenige Lügner und Idioten wie im wahren Leben. Und nur, weil es einfacher ist, online etwas vorzugeben, muss es nicht zwangsweise häufiger vorkommen. Eine Frau, die Dich anlügen und Dir etwas vortäuschen will, kann Dir genauso in einer Bar begegnen. Sie kann Dir das Blaue vom Himmel herunter versprechen bis Du mit ihr in die Kiste steigst. Und Dich am nächsten Morgen rausschmeißen, weil ihr Mann von der Geschäftsreise wiederkommt.
5. Vorurteil: Die wollen doch alle nur das Eine
Es soll im Internet häufiger vorkommen, dass Männer ihre sexuellen Wünsche direkt in der ersten (manchmal auch erst in der zweiten oder sogar dritten) Nachricht kundtun. Und das nervt viele Frauen. In solchen Fällen löscht man einfach die Nachricht und blockiert den entsprechenden Absender (diese Funktion gibt es eigentlich bei jeder Datingseite). Sollte es allerdings darüber hinausgehen und bedrohlich wirken, solltest Du den „Nutzer melden“. Der wird dann überprüft und aus dem Verkehr gezogen.
Aber nochmal im Klartext: ja, solche Typen gibt es. Aber nein, es sind nicht so viele wie immer vermutet wird. Die Mehrheit ist eigentlich als ’normal‘ einzustufen.
6. Vorurteil: Online Dating ist oberflächlich
Oberflächlich betrachtet schon, denn das erste, was man sieht ist ein Profilbild. Aber mal andersrum gefragt: würdest Du jemanden im echten Leben ansprechen, den Du nicht attraktiv findest? Wahrscheinlich nicht – wenigstens nicht vor dem Hintergrund der Partnersuche. Aber trotz – oder gerade wegen – dieser scheinbaren Oberflächlichkeit entwickeln sich häufig sehr tiefgründige Gespräche, die so, beispielsweise in einer Bar oder einem Restaurant, nie zustande gekommen wären. Zwar spielen Faktoren wie Mimik und Gestik online keine Rolle, dafür treten Inhalte in den Vordergrund, so dass man den Mensch hinter dem Profilbild schneller kennenlernt.
7. Vorurteil: Beim Online-Dating sucht keiner eine feste Beziehung
Falsch. Es gibt für jedes Interesse den richtigen Anbieter, natürlich auch für Menschen, die nur ein Flirt, ein Abenteuer oder nach einem Seitensprung suchen. Der Großteil der Online-Datingplattformen ist aber auf Singles ausgerichtet, die auf der Suche nach einer festen Partnerschaft sind. So haben viele Online-Partnervermittlungen ein „natürliches Filterkriterium“ etabliert, um Menschen, die kein oder nur ein oberflächliches Interesse an einer festen Beziehung haben, von vornherein auszusortieren, und das ist der relativ hohe Mitgliedschaftsbeitrag. Singles, die nur eine flüchtige Bekanntschaft oder ein schnelles Abenteuer suchen, kommen bei kostenlosen Singlebörsen schneller zum Ziel.
8. Vorurteil: Online Dating ist unromantisch
Das ist so nicht richtig. Das Kennenlernen über das Internet unterscheidet sich streng genommen nicht von anderen Formen des Kennenlernens. Lediglich die Kontaktanbahnung unterscheidet sich, da man sich nicht gegenübersteht. Sobald sich zwei Menschen zum ersten Mal sehen, entsteht dieselbe Romantik wie bei anderen Paaren auch. Vielleicht sogar eine stärkere als bei einem ersten traditionellen Treffen. Einige, die sich online kennengelernt haben, berichten, dass es sogar schon bei den ersten Nachrichten „geknistert“ hat: „Mit jeder E-Mail kribbelte es mehr“, beschreibt Antje ihr Kennenlernen mit Thomas bei ElitePartner. „Wir fieberten den Antworten förmlich entgegen. Es war das Highlight des Tages und Hochspannung pur“, berichten Sandra und Frank. Wenn das mal nicht romantisch ist?!
9. Vorurteil: Online Dating ist teuer
Online Dating ist eine Dienstleistung. Also ein Service für den Du bezahlst, und zwar dafür, dass Du Dich bequem anmelden kannst und viele Menschen, die, so wie Du, auf Partnersuche sind, geballt auf einer Plattform triffst. Das nennt man dann Mehrwert. Betrachtet man die durchschnittlichen Kosten einer Mitgliedschaft bei einem Portal von ca. 20 EUR im Monat, so ist das wesentlich günstiger als viele andere Möglichkeiten einen Partner kennenzulernen. Egal, ob man die Kosten für die Drinks in einer Bar am Wochenende oder den Preis für einen Speed-Dating-Abend bedenkt.
Zwar gibt es auch die ganzen kostenlosen Singlebörsen, doch dort hat man dann neben dem Problem ständig mit Werbung zugeballert zu werden (die müssen sich ja auch irgendwie finanzieren) auch das Problem mit unangemessenen Sextexten belästigt zu werden. Die Bezahlfunktion stellt nämlich eine Barriere dar, die den Nutzern zum Schutz dient. Denn wer gibt schon Geld für ein monatliches Abo aus, wenn er nur andere belästigen möchte?
10. Vorurteil: Online Dating ist gefährlich
Wenn du ein paar Regeln beachtest, ist die Partnersuche im Internet genauso ungefährlich wie die im echten Leben. Hier ein paar Hinweise, die Du beachten solltest:
- Richte Dir speziell für das online Dating eine separate Email-Adresse ein, die Du bei Bedarf auch einfach löschen kannst.
- Gebe vor dem ersten Date auf keinen Fall Deine Telefonnummer, Deine Adresse, Informationen über Deinen Arbeitsplatz oder sonstige Details, die zu Deiner Identifikation dienen, heraus.
- Triff Dich beim ersten Date an einem neutralen Ort: weder bei Dir noch bei Deinem Date.
- Lass Dich nicht von zu Hause abholen. Das ist zwar nett gemeint, aber nicht der sicherste Weg zur Verabredung zu kommen.
- Sag einer Person Deines Vertrauens, wenn Du zum ersten Date gehst, kurz wann und wo Du sein wirst. Und verabrede einen Zeitpunkt bis wann Du Dich gemeldet haben wirst, damit klar ist, dass alles in Ordnung ist.
- Überweise niemals Geld an Unbekannte. Nie! Man glaubt es kaum, aber die sogenannten Romance Scammer sind sehr gut im Täuschen von Menschen und ergaunern mit ihren Maschen jedes Jahr viel, viel Geld von unschuldigen Opfern, die auf der Suche nach einem Partner sind. Vor allem die Dating Seiten für die man bezahlen muss, haben eine entsprechende Software, um diese Scammer zu identifizieren. Aber wie überall liegt auch hier die Trefferquote nicht bei 100 %.
- Tue nichts, was Du nicht auch beim Kennenlernen im echten Leben tun würdest. Dann bist Du auf der sicheren Seite.
11. Vorurteil: Online Dating ist nur etwas für Junge
Dieses Vorurteil ist schon längst überholt. Es gibt bereits viele Singlebörsen für die ältere Generation und es werden immer mehr: von 50plus über Lebensfreunde.de bis hin zu Senioren Dating. Denn auch diese Generation wird immer internetaffiner und: Alter schützt vor Liebe nicht!
12. Vorurteil: Hier suchen doch nur alte Männer nach jungen Frauen
Laut einem Forschungsüberblick der Hochschule Fresenius zum Thema Online-Dating kontaktieren beim Online-Dating Männer und Frauen häufiger Menschen, die ihnen in Bezug auf Alter, Bildung und Interessen ähnlich sind. Dabei suchen Frauen eher einen Partner, der etwas älter ist (ca. 1-3 Jahre) und Männer suchen eher eine Partnerin mit einem ähnlichen Bildungsniveau, so dass man sich auf Augenhöhe begegnen kann. Und ja, es gibt auch Männer, die wesentlich jüngere Frauen suchen und umgekehrt, aber das sind weniger als gedacht. Für diese Nutzer gibt es aber auch spezialisierte Online-Datingplattformen (Stichwort: Nischen-Dating) wie beispielsweise altersvorsprung.de, cougartreffen.de oder sugardaddyfinden.com, auf denen sie die Menschen finden, die sie suchen und die von ihnen gefunden werden wollen.
13. Vorurteil: Beim online Dating wird nur auf Äußerlichkeiten geachtet
Das mag für die ein oder andere aktuelle App gelten, jedoch für Online-Partnervermittlungen, die mit einem psychologischen Test und einem Matching arbeiten, stehen andere Kriterien im Vordergrund, wie zum Beispiel ähnliche Interessen und Wertvorstellungen. Auch sind Fotos nicht auf den ersten Klick sichtbar, sondern individuell für jeden Kontakt freischaltbar.
14. Vorurteil: Online-Dating ist nur Profitmacherei
Meistens ist der Service, den eine Online-Datingplattform anbietet, nicht kostenlos. Bei den meisten Anbietern zahlen die Mitglieder eine Gebühr, dass sie den Service nutzen können und Zugang zu anderen Mitgliedern bekommen. Verlangt die Datingplattform keine Gebühr muss sie sich anderweitig finanzieren, meist über Werbung. Bei vielen Online-Datingplattformen sorgen viele Programmierer dafür, dass auf der Internetseite alles reibungslos funktioniert. Bei Online-Partnervermittlungen kümmern sich zusätzlich die Kundenbetreuer um die Anliegen der Mitglieder. Allerdings bezahlen die Mitglieder nicht für die Garantie einen Partner zu finden, sondern lediglich für den Zugang zu potenziellen Partnern und dafür, dass sie den Service nutzen können. Das eigene Engagement der Mitglieder bleibt daher unerlässlich.
15. Vorurteil: Online Dating führt zu nichts
Mit diesem Ansatz stehen sich Singles, die das glauben, selbst im Weg. Dabei belegen die Zahlen etwas ganz anderes: immer mehr Partnerschaften nehmen im Internet ihren Anfang und die Erfolgsquote beim Online-Dating ist sehr vielversprechend. Deshalb veröffentlichen die großen Singlebörsen auch gerne detaillierte Informationen zu ihrer Erfolgsquote, wobei eine Erfolgsquote von 40 % schon als sehr guter Wert anzusehen ist. Selbstverständlich sollte man auch selbst aktiv werden und möglichst viele potenzielle Partner anschreiben, denn dann wird es mit dem großen Liebesglück aus dem Internet wahrscheinlich viel eher etwas!
Wir hoffen, dass wir mit diesem Beitrag mit den meisten Vorurteilen gegenüber Online-Dating aufräumen konnten, denn sie sind alle haltlos und es gibt so viele Vorteile beim Online-Dating …